Mehrnutzungssystem
Agroforst

Waldagarten:
Die vielfältigste Art der Systeme

"Mit dem Begriff Agroforstwirtschaft werden Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen."

Nair 1993

LEISTUNGEN

Biodiversität

Artenvielfalt lebt von Habitatvielfalt und Habitatvielfalt lebt von Strukturvielfalt. Die Kombination von Baum und Feld schafft durch Vielfalt an Strukturen wieder ein zu Hause für unzählige Organismen. Agroforstwirtschaft ist nachweislich eines der stärksten Instrumente für die Schaffung und den Erhalt von Biodiversität auf unseren Agrarflächen ohne auf die Produktion von Lebensmitteln zu verzichten.

Klima

Bäume wirken auf unterschiedliche Weise positiv auf unser Klima. Klimaschutz: Sie speichern mittelfristig CO2 in Form von Holz, das wiederum verbaut werden kann oder die Nutzung fossiler Rohstoffe reduziert. Klimaanpassung: Sie puffern Wind, spenden Schatten und verringern die unproduktive Verdunstung. Dadurch kann ein Mikroklima geschaffen werden, das der landwirtschaftlichen Produktion förderlich ist.

Boden & Wasser

Gehölze wirken nicht nur der Bodenerosion durch Wind und Wasser entgegen, sondern tragen auch zur Durchwurzelung und Humusbildung bei. Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zum Gewässerschutz, da sie den Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden in Oberflächengewässer mindern und die Auswaschung ins Grundwasser stark einschränken.

Wirtschaft

Die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse von Agroforstwirtschaften sind sehr unterschiedlich. Besonders anfangs können hohe Investitions- und Pflegekosten einer Anlage herausfordernd sein. Je nach System können jedoch innerhalb von wenigen Jahren (KUP oder Früchte) Erträge realisiert werden. Weitere ökonomisch interessante Aspekte sind Ertragsdiversifizierung und die Möglichkeit langfristiger Investitionen (Wertholz).